Was ist johannes calvin?

Johannes Calvin, geboren am 10. Juli 1509 in Noyon, Frankreich, war ein einflussreicher Theologe und Reformator während der protestantischen Reformation im 16. Jahrhundert. Er wird oft als einer der Väter des reformierten Christentums angesehen.

Calvin studierte zunächst Rechtswissenschaften in Paris, bevor er sich der Theologie zuwandte. Nachdem er zum Protestantismus konvertiert war, musste er aufgrund seiner religiösen Überzeugung aus Frankreich fliehen und fand Zuflucht in Genf, Schweiz. Dort wurde er von den Stadträten gebeten, die reformatorische Bewegung in der Stadt zu leiten. Calvin prägte maßgeblich das religiöse Leben in Genf und entwickelte das reformierte Kirchenmodell, das auf der Idee der Souveränität Gottes und detaillierten theologischen Lehrsystemen basiert.

Eine seiner bekanntesten Schriften ist das Buch "Institutio Christianae Religionis" (1559), das als grundlegendes Werk der reformierten Theologie gilt. Es bietet eine systematische Darstellung der christlichen Lehre in vier Büchern.

Calvin betonte die göttliche Souveränität, die Trennung von Kirche und Staat, die Auslegung der Bibel als Autorität in religiösen Fragen und die "Prädestination" - die Idee, dass Gottes Vorsehung das Schicksal jedes Menschen vorherbestimmt.

Calvins Ideen und Lehren hatten einen erheblichen Einfluss auf die protestantische Reformation in ganz Europa, insbesondere in der Schweiz, den Niederlanden und Schottland. Sein theologisches Erbe, bekannt als Calvinismus, prägte die Entwicklungen der reformierten Kirchen bis heute und hatte auch einen Einfluss auf die Entwicklung des Kapitalismus und der modernen demokratischen Ideale. Johannes Calvin starb am 27. Mai 1564 in Genf.